Deutsches Referenzzentrum für Ethik in den Biowissenschaften (DRZE)

Titel: Zwischen Gesetz und Gewissen - Folgen des assistierten Suizids für die ärztliche Rolle und die Gesellschaft

Beginn: 7.9.2015, 15:00 Uhr

Veranstaltungsort:
Französische Friedrichstadtkirche (Französischer Dom)
Gendarmenmarkt 5
10117 Berlin (Mitte)

Referenten: Prof. Dr. Ulrich Eibach (evangelisch-theologische Fakultät, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und Klinikseelsorge am Uni-Klinikum Bonn) - Prof. Dr. Stephan Rixen (Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Sozialwirtschafts- und Gesundheitsrecht, Universität Bayreuth) - Oberkirchenrat Joachim Ochel (Theologischer Referent beim Bevollmächtigten des Rates der EKD bei der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union) - Dr. Barbara Schubert (Chefärztin, Fachabteilung Onkologie, Geriatrie und Palliativmedizin, Krankenhaus St. Joseph-Stift, Dresden) - Harald Terpe (Mitglied des Bundestages und Arzt) - Dr. Michael Wunder (Beratungszentrum der Evangelischen Stiftung Alsterdorf, Mitglied des Deutschen Ethikrates)

Weitere Informationen:
https://www.eaberlin.de/seminars/data/2015/gsu/zwischen-gesetz-und-gew ...

Kurzbeschreibung: Der Bundestag setzt sich aktuell mit einem Gesetz zum assistierten Suizid auseinander. Der wohl schwierigste Streitpunkt in dieser Diskussion betrifft die ärztliche Rolle im Todesgeschehen. „Ich werde aber niemandem ein tödliches Gift geben, auch nicht, wenn ich darum gebeten werde, und ich werde auch niemanden dabei beraten“, heißt es in der Überlieferung des Hippokratischen Eides.
Bis heute wird die ärztliche Suizidassistenz in den Grundsätzen der Bundesärztekammer ausdrücklich als unvereinbar mit dem ärztlichen Ethos angesehen. Diese Sicht wird allerdings nicht mehr von allen Landesärztekammern geteilt, so dass vier Kammern kein klares Verbot der Suizidassistenz verankert haben.
Soll die ärztliche Suizidbeihilfe in einem demokratischen Rechtsstaat verbindlich normiert sein oder bildet sie einen Fall individueller Gewissensentscheidung? Was zeichnet eine Gewissenentscheidung aus und wie wird sie rechtlich aufgenommen? Welche Auswirkungen hätte ein nur noch eingeschränkter ärztlicher Heilauftrag für die Arzt-Patienten-Beziehung? Was bedeutet Beihilfe zum Suizid im Kontext vielfältiger Bemühungen, alte und schwerkranke Menschen in die Mitte der Gesellschaft zu rücken?
In der aktuellen Diskussion um die Suizidbeihilfe beleuchtet die Tagung, welche Rolle dem Gewissen in einzelnen Handlungsfeldern der Gesundheitsberufe und insbesondere in Fragen des ärztlich assistierten Suizids zukommen soll. Welche Rahmenbedingungen wären für Gewissensentscheidungen von Ärztinnen und Ärzten notwendig? Inwieweit haben die unterschiedlichen Gesetzesentwürfe zur ärztlichen Suizidbeihilfe Auswirkungen auf die ärztliche Berufsrolle und die Gesellschaft?

Kontakt: Joachim Hodeige
Tel.: (030) 203 55 - 509
hodeige@eaberlin.de
https://www.eaberlin.de/

Veranstalter: Evangelische Akademie zu Berlin

Wissenschaftliche Leitung: Simone Ehm (Berlin)

Schlagworte: Ärztliches Ethos, Arzt-Patient-Verhältnis, Ethik-Kodizes, Ethik-Kommissionen, Ethiktheorie, Lebensende, Medizinische Ethik, Naturphilosophie, Sterbehilfe

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