Deutsches Referenzzentrum für Ethik in den Biowissenschaften (DRZE)

Titel: PERSONAL HEALTH SCIENCE Persönliches Gesundheitswissen zwischen Selbstsorge und Bürgerforschung

Termin: 3.6.2016, 14:00 Uhr, bis 4.6.2016, 13:00 Uhr

Veranstaltungsort:
Gästehaus der Universität Hamburg
Rothenbaumchaussee 34
D-20148 Hamburg

Weitere Informationen:
http://www2.hu-berlin.de/dests/wp-content/uploads/2016/05/Personal-Hea ...

Kurzbeschreibung: Das Verhältnis von Wissenschaft und Öffentlichkeit war lange Zeit durch die Deutungshoheit der professionell-institutionalisierten Wissenschaft bestimmt. Mit dem Aufkommen von Digitalisierung, Web 2.0 und Social Media scheint sich dies zu ändern: Wissenschaftsrelevantes Wissen wird nicht länger nur im Kontext institutionalisierter Wissenschaft, sondern auch in außer-institutionellen Bereichen der Gesellschaft produziert und verhandelt. Das damit verbundene Versprechen: eine Demokratisierung und Dezentralisierung der Wissensproduktion. Bürgerinnen und Bürger sollen einfacher und gleichberechtigter nicht nur auf Wissen zugreifen, sondern dieses auch selbst produzieren und verbreiten können – und das über die Grenzen etablierter sozialer Rollen hinweg.

Entsprechend kurz scheint der Weg vom informierten Patienten hin zu einem gesundheitsbewussten Bürger mit einer spezifischen, die eigene Gesundheit betreffenden Expertise, die zwar nicht mit dem Wissen zertifizierter Gesundheitsexperten gleichzusetzen ist, aber möglicherweise als Expertise eigener Art gefasst werden kann. Dies ist insbesondere dort der Fall, wo Bürgerinnen und Bürger Wissen nicht mehr nur konsumieren, sondern auch aktiv produzieren, wie etwa im Bereich von Direct-To-Consumer-Gentests, Health Social Networks oder Quantified Self.

Diese neuen Formen und Praktiken der Produktion von die eigene Gesundheit betreffendem Wissen (Gesundheitswissen) durch klassischerweise als Laien beschriebene Personen bezeichnen wir als Personal Health Science. Mit ihren Bezügen zu Citizen Science und persönlicher Selbstsorge sowie ihren durch die Digitalisierung vorangetriebenen Dynamiken steht sie im Fokus der Tagung. Diese beschließt das vom BMBF geförderte Forschungsprojekt "Wissenstransfer 2.0 – Formen und Potenziale nicht-zertifizierter Expertise für Lebenswissenschaften und Medizin“.

Kontakt: Anne Brüninghaus
Universität Hamburg
FSP BIOGUM
FG Medizin und Neurowissenschaften
Lottestr. 55
22529 Hamburg
Tel.: +49 (0)40 7410 5 63 10
Fax: +49 (40) 74 10-5 63 15
anne.brueninghaus@uni-hamburg.de
https://www2.uni-hamburg.de/fachbereiche-einrichtungen/biogum/

Veranstalter: Universität Hamburg, Forschungsschwerpunkt BIOGUM und Fraunhofer ISI Karlsruhe

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