Deutsches Referenzzentrum für Ethik in den Biowissenschaften (DRZE)

Titel: maschinengepflegt – Roboter und andere Hilfesysteme in der Pflege

Termin: 23.6.2016, 9:15 Uhr, bis 24.6.2016, 14:30 Uhr

Veranstaltungsort:
Energie Campus Nürnberg (ENCN)
Fürther Str. 250
90429 Nürnberg

Referenten: Dr. Galia Assadi (Philosophin, Institut TTN an der LMU München) *** Jochen Bauer (E|Home-Center, Nürnberg) *** LMR Andreas Ellmaier (Referatsleitung Pflegewirtschaft , Pflegeforschung, Wohnen im Alter in der Abteilung Pflege und Prävention im Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege, München) *** Sabine Erbschwendtner (Gemeindenahe Pflege, Philosophisch-Theologische Hochschule Vallendar) *** Prof. Dr. Björn Eskofier (Juniorprofessur für Sportinformatik, FAU Erlangen-Nürnberg) *** Barbara Gregori (Pflegedienstleitung im Alten- und Pflegeheim Maria-Martha-Stift , Lindau) *** Pfr. Frank Kittelberger (Studienleiter für Ethik in Medizin und Gesundheitswesen, Pastoralpsychologie und Spiritual Care an der Evangelischen Akademie Tutzing) *** PD Dr. med. Jochen Klucken (Oberarzt und stellv. Leiter der Abteilung für Molekulare Neurologie, FAU Erlangen-Nürnberg) *** Jan Kuschan (Fraunhofer Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik (IPK), Berlin) *** Prof. Dr. Frieder Lang (Lehrstuhl für Psychogerontologie, FAU Erlangen-Nürnberg) *** Prof. Dr. theol. habil. Arne Manzeschke (Leiter der Fachstelle für Ethik und Anthropologie im Gesundheitswesen am Institut TTN an der LMU München; Professur für Anthropologie und Ethik für Gesundheitsberufe an der Evangelischen Hochschule Nürnberg) *** Nadine Pensky (Diplom-Betriebswirtin Fachrichtung Gesundheits- und Krankenhauswesen, Fraunhofer Institut für Integrierte Schaltungen (IIS), Nürnberg) *** Dr. Thomas Petri (Bayerischer Landesdatenschutzbeauftragter) *** Dipl. Ing. Henning Schmidt (Leiter der Forschungsgruppe Rehabilitationsrobotik beim Fraunhofer Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik (IPK), Berlin) *** Dr. Willy Viehöver (Soziologe, Institut TTN an der LMU München) *** Prof. Dr. Klaus Wiegerling (Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS), Karlsruhe)

Weitere Informationen:
http://www.ev-akademie-tutzing.de/veranstaltung/maschinengepflegt/

Kurzbeschreibung: Für die einen sind es niedliche Spielzeuge, für die anderen Horrorvisionen und für wieder andere hilfreiche Partner im Alltag: Sprechende Puppen auf dem Sofa des Pflegeheims oder mechanische Tiere, deren Fell und Geräusch frappierend an Robbenbabies oder Hunde erinnert. Der schlaksige Roboter, der mit san em Blick elegant ein Glas Wasser reicht,
ist genauso Realität, wie der kleine, bunte, runde Staubsauger, der ganz allein durchs Zimmer fährt, wann immer es nötig ist.

Maschinen im Alltag als Assistenz? Technik als Gesellschafter und fleißige Helferlein? Wo die hilfreichen Hände des Pflegepersonals rar und flink durchs Zimmer wischen, werden solche Geräte eingesetzt. Ihre Entwicklung schreitet jedoch in Riesenschritten voran. Die Errungenschaften der Künstlichen Intelligenz lassen Kombinationen aus Material und Software zu, denen man kaum noch anmerkt, dass hier eine Maschine am Werk ist. Die Technik wird immer feiner und immer menschenähnlicher. Manchmal so erschreckend ähnlich, dass man bewusst Verfremdungen einsetzt.

Und es geht bei technischen Assistenzsystemen im Alter ja nicht nur um Pflegeroboter oder um elektronische Gefährten. Es geht um allerlei elektronische Beobachtung, die sturzgefährdeten und dementen, alten Menschen zur Verfügung steht, sodass sie selbst allein im Haus weiterleben können. Es geht um Geräte, die vom in-die-Wanne-Heben bis zur Anfertigung der notwendigen Einkaufsnotizen alles übernehmen. Es geht darum, die Verbindung von Mensch und Maschine so fließend zu gestalten, dass sie Teil des Alltags derer wird, die ihrer bedürfen.

Diese Entwicklung wird von manchen als Segen und von anderen als Fluch erlebt. Große Mengen von Daten müssen ausgetauscht und im weltweiten Netz kommuniziert werden, damit irgendein Großrechner Überwachung und Steuerung sicher gewährleisten kann. Wo früher menschliche Nähe, die eigentlich heilsame Kraft war, steuern heute Assistenzsysteme den Alltag: Berechnend – aber eben auch ungestört und von Stimmungen unbeirrt. Psychologie, Kommunikationswissenschaften, Ethik, Anthropologie, Theologie, Biologie, Pflege, Informatik, Mechatronik, Medizin – fast jede Wissenscha hat etwas zu diesem Thema beizutragen.

Kontakt: Cornelia Spehr
Evangelische Akademie Tutzing
Schloss-Straße 2+4
82327 Tutzing
Tel.: 08158 251-125
Fax: 08158 99 64 25
spehr@ev-akademie-tutzing.de
http://www.ev-akademie-tutzing.de/

Veranstalter: Evangelische Akademie Tutzing, In Kooperation mit: Institut für Pflegeforschung, Gerontologie und Ethik, (IPGE) an der Evangelischen Hochschule Nürnberg

Wissenschaftliche Leitung: Pfr. Frank Kittelberger / Prof. Dr. theol. habil. Arne Manzeschke

Schlagworte: Gesundheitswesen, Pflegeethik

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