Deutsches Referenzzentrum für Ethik in den Biowissenschaften (DRZE)

Titel: eMERgency in Cinema – Medizin, Ethik & Recht im Film: "Alles, was wir geben mussten"

Beginn: 14.12.2016, 18:00 Uhr

Veranstaltungsort:
Luchs Kino am Zoo
Seebener Straße 172
06114 Halle (Saale)

Referenten: Prof. Dr. Hans Lilie (Martin-LutherUniversität Halle-Wittenberg)

Weitere Informationen:
https://blogs.urz.uni-halle.de/mrecinema/

Kurzbeschreibung: Ethische und rechtliche Fragen spielen immer wieder eine wichtige Rolle in klinischer Praxis und medizinischer Forschung. Betroffen davon sind nicht nur einzelne Patienten; medizinische Entwicklungen und die sich daraus ergebenden Kontexte im Zusammenspiel mit Ethik und Recht haben Einfluss auf unsere gesamte Gesellschaft. Insofern werden die im Spannungsfeld der drei Disziplinen aufgeworfenen Aspekte sehr kontrovers diskutiert.

Die Filmreihe nimmt die Darstellung ethischer und rechtlicher Fragestellungen im Kontext der Medizin im Spielfilm zum Anlass, an diese Diskussionen anzuknüpfen. Thematisiert werden dabei Aspekte der Pränataldiagnostik und Ethik in der Psychiatrie ebenso wie Zusammenhänge mit Trans*identität, Sterbehilfe, Palliativpflege und Organspende. Wir wollen gemeinsam mit Ihnen über diese wichtigen Fragen ins Gespräch kommen und sehen, wie das Kino einen wichtigen Diskussionsbeitrag zu aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen leisten kann.

Alle Filme werden von Expert*innen und Praktiker*innen durch eine Einführung und eine anschließende Diskussionsrunde begleitet.


Alles, was wir geben mussten

Hailsham ist ein nur auf den ersten Blick normales englisches Internat. Abgeschottet von der Außenwelt und regelmäßigen medizinischen Untersuchungen unterworfen, wachsen hier Kinder heran, die später nur einem Zweck dienen: der Spende von Organen. Kathy, Ruth und Tommy sind enge Freunde und bleiben es, obwohl sowohl Kathy als auch Ruth in Tommy verliebt sind. Erst viele Jahre später, als Ruth nach ihrer letzten Spende bereits verstorben ist, suchen Tommy und Kathy nach einer Möglichkeit, ihre Liebe etwas länger leben zu dürfen, einen kurzen Aufschub zu erhalten…

„Alles, was wir geben mussten“ zeigt eine Gesellschaft, in der heute Unvorstellbares zur Normalität geworden ist: Menschen werden gezielt „produziert“, um Organe zu gewinnen. Der Film schafft es vor diesem Hintergrund, eine ebenso traurige wie äußerst schöne Liebesgeschichte zu erzählen, die nicht im Kitsch versinkt, sondern mit viel Empathie und Feingefühl tiefgreifende ethische Fragen nach der Würde des Menschen und seiner Selbstbestimmung aufwirft.

Kontakt: meris e. V.
c/o Interdisziplinäres Wissenschaftliches
Zentrum Medizin-Ethik-Recht
Juridicum, Raum 0.30
Universitätsplatz 5
06108 Halle (Saale)
meris@meris-mer.de

Veranstalter: meris e.V., Institut für Geschichte und Ethik der Medizin, Universitätsklinikum Halle (Saale), Interdisziplinäres Wissenschaftliches Zentrum Medizin-Ethik-Recht, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Schlagworte: Organ-/Gewebetransplantation

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