Deutsches Referenzzentrum für Ethik in den Biowissenschaften (DRZE)

Titel: eMERgency in Cinema – Medizin, Ethik & Recht im Film: "Ein ganzes halbes Jahr"

Beginn: 18.1.2017, 18:00 Uhr

Veranstaltungsort:
Luchs Kino am Zoo
Seebener Straße 172
06114 Halle (Saale)

Referenten: Prof. Dr. Henning Rosenau (Martin-Luther-Universität HalleWittenberg)

Weitere Informationen:
https://blogs.urz.uni-halle.de/mrecinema/

Kurzbeschreibung: Ethische und rechtliche Fragen spielen immer wieder eine wichtige Rolle in klinischer Praxis und medizinischer Forschung. Betroffen davon sind nicht nur einzelne Patienten; medizinische Entwicklungen und die sich daraus ergebenden Kontexte im Zusammenspiel mit Ethik und Recht haben Einfluss auf unsere gesamte Gesellschaft. Insofern werden die im Spannungsfeld der drei Disziplinen aufgeworfenen Aspekte sehr kontrovers diskutiert.

Die Filmreihe nimmt die Darstellung ethischer und rechtlicher Fragestellungen im Kontext der Medizin im Spielfilm zum Anlass, an diese Diskussionen anzuknüpfen. Thematisiert werden dabei Aspekte der Pränataldiagnostik und Ethik in der Psychiatrie ebenso wie Zusammenhänge mit Trans*identität, Sterbehilfe, Palliativpflege und Organspende. Wir wollen gemeinsam mit Ihnen über diese wichtigen Fragen ins Gespräch kommen und sehen, wie das Kino einen wichtigen Diskussionsbeitrag zu aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen leisten kann.

Alle Filme werden von Expert*innen und Praktiker*innen durch eine Einführung und eine anschließende Diskussionsrunde begleitet.


Ein ganzes halbes Jahr


Louisa Clarke verliert ihren Job als Kellnerin und nimmt notgedrungen eine Stelle als Pflegerin an. Sie kümmert sich um Will Traynor, der seit einem Motorradunfall querschnittsgelähmt ist und sich ihr gegenüber zunächst kühl und abweisend verhält. Mit der Zeit nähern sich beide aber immer mehr einander an und Louisa erfährt, dass Will sich eigentlich das Leben nehmen wollte. Seine Mutter versprach ihm, seinem Wunsch nach Sterbehilfe unter der Bedingung nachzukommen, die Umsetzung seiner Entscheidung um 6 Monate aufzuschieben. Louisa unternimmt daraufhin mit Will eine Reise, um ihn seinen Lebenswillen neu entdecken zu lassen.

Sowohl der Film „Ein ganzes halbes Jahr“ als auch das dem Film zugrundeliegende Buch der Autorin Jojo Moyes sind nicht unumstritten. Neben einer klischeehaften und verkürzten Darstellung von Behinderung werbe der Film geradezu für die Sterbehilfe, so seine Kritiker*innen. Wir nehmen den Film daher zum Anlass, über rechtliche und ethische Fragen der Sterbehilfe zu diskutieren, wobei hinterfragt werden soll, welche Bilder von Sterbehilfe heute medial vermittelt werden.

Kontakt: meris e. V.
c/o Interdisziplinäres Wissenschaftliches
Zentrum Medizin-Ethik-Recht
Juridicum, Raum 0.30
Universitätsplatz 5
06108 Halle (Saale)
meris@meris-mer.de

Veranstalter: meris e.V., Institut für Geschichte und Ethik der Medizin, Universitätsklinikum Halle (Saale), Interdisziplinäres Wissenschaftliches Zentrum Medizin-Ethik-Recht, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Schlagworte: Lebensende, Lebensverlängerung, Sterbehilfe

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