Deutsches Referenzzentrum für Ethik in den Biowissenschaften (DRZE)

Titel: Brauchen wir eine neue Gentechnik-Definition? Naturwissenschaftliche, ethische und rechtliche Perspektiven der Regulierung genom-editierter Pflanzen

Beginn: 14.2.2017, 14:00 -18:00 Uhr

Veranstaltungsort:
Hörsaal im Kaiserin Friedrich-Haus
Robert-Koch-Platz 7
10115 Berlin

Referenten: Jörg Hacker ML (Präsident der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina) *** Peter Dabrock (Vorsitzender des Deutschen Ethikrates) *** Katja Becker ML (Vizepräsidentin der Deutschen Forschungsgemeinschaft) *** Ulla Bonas ML (Vizepräsidentin der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina) *** Detlef Weigel ML (Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie, Tübingen) *** Urs Niggli (Forschungsinstitut für biologischen Landbau, Frick/CH) *** Bernd Müller-Röber (DFG-Senatskommission für Grundsatzfragen der Genforschung) *** Tade Matthias Spranger (Universität Bonn) *** Jens Kahrmann (Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit) *** Bernhard Irrgang (Technische Universität Dresden) *** Wolfgang Stroebe ML (Universität Groningen/NL) *** Hans-Georg Dederer (Universität Passau) *** Detlef Bartsch (Leiter der Abteilung Gentechnik, Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit) *** Harald Ebner MdB (Bündnis 90 DIE GRÜNEN/Bundestags-Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung) *** Margret Engelhard (Fachgebietsleiterin „Bewertung gentechnisch veränderter Organismen/Gentechnikgesetz“, Bundesamt für Naturschutz) *** Stephanie Franck (Vorsitzende des Bundesverbandes Deutscher Pflanzenzüchter)

Weitere Informationen:
http://www.leopoldina.org/de/veranstaltungen/veranstaltung/event/2446/

Kurzbeschreibung: Neue molekularbiologische Techniken, die unter dem Begriff genome editing oder Genomchirurgie zusammengefasst werden, haben die gesamte molekularbiologische Grundlagenforschung, die Biotechnologie und die Biomedizin stark verändert. Die Techniken erlauben sehr präzise und kontrollierte Austausche und Löschungen einzelner DNA-Bausteine bis hin zu kompletten Gensequenzen und werden im Rahmen der Pflanzenzüchtung bereits breit eingesetzt. Im Ergebnis ist meist nicht mehr nachvollziehbar, ob die genomische Veränderung die Folge einer natürlichen Mutation, einer konventionellen Züchtungsmethode oder eines gezielten molekularbiologischen Eingriffs ist. Für das deutsche Gentechnikgesetz ist aber gerade die Unterscheidbarkeit von „natürlichen“ Veränderungen und solchen, die auf „nicht natürlichem“ Wege erreicht werden können, ein zentrales Element.
Die Weiterentwicklung molekulargenetischer Methoden hat also zum Verschwimmen der Differenzierbarkeit geführt und damit eine überaus kontroverse Debatte ausgelöst, was eigentlich als „gen-technisch veränderter Organismus“ bezeichnet und entsprechend reguliert werden muss und was nicht. Dies wirft die Frage auf, ob die Gentechnik-Definition im Gentechnikgesetz grundlegend überarbeitet werden muss. Politik, Behörden, Gerichte und die Wissenschaft stehen vor der großen Herausforderung mit dieser veränderten Situation umzugehen und zeitgemäße Lösungen für die Regulierung genom-editierter Pflanzen zu finden.
Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina, der Deutsche Ethikrat und die Deutsche Forschungsgemeinschaft möchten mit der Veranstaltung über die Entwicklungen in der Pflanzenzucht informieren und die daraus resultierenden ethischen und rechtlichen Fragen diskutieren.

Kontakt: Yvonne Borchert M.A.
Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina
- Nationale Akademie der Wissenschaften -
Reinhardtstraße 14
10117 Berlin
Tel.: +49 (0)30 203 8997 - 416
yvonne.borchert@leopoldina.org
http://www.leopoldina.org/

Veranstalter: Leopoldina - Nationale Akademie der Wissenschaften, DFG Deutsche Forschungsgemeinschaft, Deutsche Ethikrat

Schlagworte: Grüne Gentechnik

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