Deutsches Referenzzentrum für Ethik in den Biowissenschaften (DRZE)

Titel: Interdisziplinäres Dialogforum „Mensch und Endlichkeit – Die Institutionalisierung des Lebensendes zwischen Wissenschaft und Lebenswelt“

Termin: 13.9.2017, 16:30 Uhr, bis 15.9.2017, 15:00 Uhr

Veranstaltungsort:
Schloß Goldegg
Hofmark 1
5622 Goldegg
Österreich

Referenten: LR Heinrich Schellhorn (Landesregierung Salzburg) *** LAbg Cyriak Schwaighofer (Schloss und Gemeinde Goldegg) *** Reimer Gronemeyer (Institut für Soziologie, Gießen) *** Christof S. Eisl (Geschäftsführer Hospiz-Bewegung Salzburg) *** Ulla Kriebernegg (Center for Inter-American Studies, Graz) *** Paulina Wosko (ÖPIA, Wien) *** Michael Wendler (Lehr- und Trainingspraxis für Allgemeinmedizin und Mentoring-Praxis, Graz) *** Christiane Kreyer (Institut für Pflegewissenschaft, UMIT Hall i. Tirol) *** Elisabeth Medicus (Tiroler Hospiz-Gemeinschaft, Innsbruck) *** Dietmar Weixler (Anästhesiologie und Intensivmedizin, Horn) *** Walter Schaupp (Institut für Moraltheologie, Graz) *** Stefan Dinges (Institut für Ethik und Recht in der Medizin, Wien) *** Willibald J. Stronegger (Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie, Graz) *** Anna Durnová (Institut für Höhere Studien, Wien) *** Karin Reinmüller (Vertretungsnetz Sachwalterschaft, Graz) *** Romana Fritz (Bezirksgericht Meidling, Wien) *** Alexander Batthyány (Cognitive Science Master Programm, Wien und Viktor-Frankl-Lehrstuhl, Liechtenstein) *** Angelika Feichtner (Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg)

Weitere Informationen:
http://www.wtz-sued.at/interdisziplinaeres-dialogforum-mensch-und-endl ...

Kurzbeschreibung: In der Begleitung des Menschen am Lebensende sind gegenwärtig auf vielen Ebenen weitreichende Verbesserungen zu beobachten: die Verfügbarkeit neuer medizintechnischer Hilfsmittel ebenso wie neue Beratungsdienstleistungen in den Bereichen Ethik und Recht, und nicht zuletzt die Ausweitung der Angebote der Palliativversorgung und der Hospizbewegung. Zugleich mit diesen Entwicklungen vollzieht sich eine zunehmende Verwaltung und Bürokratisierung der letzten Lebensphase.

Besonders am Lebensende steht der Mensch im Spannungsfeld zwischen den Möglichkeiten der modernen Medizin, einer reduzierten psychosozialen Lebenswelt und eigenen existentiellen Fragen. Das beständige Fortschreiten von Institutionalisierung, Technisierung und Ökonomisierung im Umgang mit Sterben und Tod gefährdet jedoch die Individualität und Würde der Person. Der Freiraum für individuelle Gestaltungen und Erfahrungen läuft Gefahr, wohlmeinenden verwaltungstechnischen und qualitätssichernden Prozeduren ausgeliefert zu werden. Im Erfahren von Vorgängen, die nicht mehr vorhersehbar, beherrschbar oder verstehbar sind, zeigt sich die unabdingbare Schicksalhaftigkeit und Kontingenz des Lebensendes. Die Antwort unserer Zeit besteht in der Schaffung von Regelwerken und von öffentlichen und privaten Organisationen mit dem Ziel, alle Vorgänge zu erfassen, zu bewerten und zu kontrollieren, um Kontingenz so weit wie möglich zu reduzieren. Dennoch – so der Soziologe Reimer Gronemeyer – werde am Ende des Lebens die grenzenlose Ratlosigkeit und metaphysische Obdachlosigkeit des modernen Menschen offenbar.

Hier möchte das Dialogforum Mensch und Endlichkeit Raum für Dialog und Begegnung auf der Grundlage zukunftstragender Prinzipien geben. Die bedürfnisgerechte und individuelle Gestaltung des letzten Lebensabschnitts erfordert einen wissenschaftlichen Dialog, der von der Offenheit gegenüber allen Disziplinen sowie der Unabhängigkeit von institutionellen Interessen getragen ist – in der Wissenschaft wie in der Versorgung.

Kontakt: Mag. Kristin Attems
Transdisziplinäres Forschungs-
und Kompetenznetzwerk Lebensende
Medizinische Universität Graz
Auenbruggerplatz 2
8036 Graz
Österreich
netzwerk-lebensende@medunigraz.at
http://www.netzwerk-lebensende.at/

Veranstalter: Institut für Moraltheologie der Karl-Franzens-Universität Graz gemeinsam mit dem Netzwerk Lebensende des Wissenstransferzentrums Süd (WTZ Süd) und dem Institut für Ethik und Recht in der Medizin der Universität Wien.

Wissenschaftliche Leitung: Univ.-Prof. Dr. Willibald J. Stronegger (Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie, Medizinische Universität Graz) *** Univ.-Prof. DDr. Walter Schaupp (Institut für Moraltheologie, Karl-Franzens-Universität Graz)

Schlagworte: Lebensende, Lebensverlängerung, Medizinische Ethik

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