Deutsches Referenzzentrum für Ethik in den Biowissenschaften (DRZE)

Titel: Sein und Sollen: Die ethische und rechtliche Bedeutung der Moralpsychologie

Termin: 11.5.2017, 9:00 Uhr, bis 12.5.2017, 17:45 Uhr

Veranstaltungsort:
Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF)
der Universität Bielefeld
Methoden 1
33615 Bielefeld

Referenten: Dr. Christoph Bublitz (Hamburg) *** Dr. Norbert Paulo (Graz/Salzburg) *** Marc Schalenberg (ZiF, Academic Assistant to the Board of Directors) *** Alexander Wiegmann (Göttingen) *** Sylvia Terbeck (Plymouth) *** Simone Schnall (Cambridge) *** Joachim Horvath *** Hannes Rusch *** Mark Alfano (Delft) *** Hanno Sauer (Utrecht) *** Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin (München) *** Victor Kumar (Toronto) *** Antti Kauppinen (Tampere) *** Frank Hindriks *** Stefan Magen (Bochum)

Weitere Informationen:
http://www.uni-bielefeld.de/ZIF/AG/2017/05-11-Paulo.html

Kurzbeschreibung: In den letzten Jahren hat die Moralpsychologie eine Vielzahl interessanter und interpretationsbedürftiger empirischer Befunde über moralisches Urteilen hervorgebracht. Diese Befunde stellen einige Grundannahmen der traditionellen Philosophie in Frage und haben zur Entwicklung der sogenannten Experimentellen Ethik geführt. Insbesondere das Verhältnis zwischen der empirischen und der normativen Sphäre muss überdacht werden. Dieser Workshop möchte untersuchen, welche normativen Implikationen sich aus empirischer Moralforschung ergeben können, und zwar in theoretisch-philosophischer wie in praktisch-juristischer Hinsicht. Er verfolgt drei Leitfragen: Erstens, inwiefern sind die Erkenntnisse der modernen Moralpsychologie relevant für die Rechtfertigung ethischer Prinzipien oder für die moralische Beurteilung von Einzelfällen? Zweitens, wie genau können empirische Erkenntnisse helfen, die Rationalität in moralischen Entscheidungen zu fördern und den Einfluss von irrationalen Fehlern, Voreingenommenheiten etc. abzumildern? Drittens, welche empirischen Befunde wären aus normativer Perspektive erheblich, und wie? Alle Fragen sollen auch mit Bezug zum Recht erörtert werden, wo es eine der Experimentellen Ethik vergleichbare Entwicklung bislang nicht gab, obwohl die Probleme in beiden Bereichen eng verwandt sind. Der institutionalisierte Charakter juristischer Entscheidungen bietet eventuell Möglichkeiten, den Einfluss von irrationalen Fehlern etc. auszuschließen, die der Ethik noch fremd sind. Es könnten sich über diese Doppelbetrachtung Lerneffekte in beide Richtungen ergeben.

Kontakt: Trixi Valentin
Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF)
der Universität Bielefeld
Methoden 1
33615 Bielefeld
Tel.: +49 521 106-2769
trixi.valentin@uni-bielefeld.de
http://www.uni-bielefeld.de/ZIF/

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