Titel: eMERgency in Cinema – Medizin, Ethik & Recht im Film: "The Tribe"
Beginn:
14.3.2018
Veranstaltungsort:
Seebener Straße 172
06114 Halle (Saale)
Referenten: Heike Leps (Gebärdensprachdolmetscherin mit der Spezialisierung Rechts- und Behördenterminologie und Leiterin der LandesDolmetscherZentrale für Hörgeschädigte Sachsen-Anhalt)
Weitere Informationen:
https://blogs.urz.uni-halle.de/mrecinema/
Die Filmreihe nimmt die Darstellung ethischer und rechtlicher Fragestellungen im Kontext der Medizin im Spielfilm zum Anlass, an diese Diskussionen anzuknüpfen. Thematisiert werden dabei Aspekte der Pränataldiagnostik und Ethik in der Psychiatrie ebenso wie Zusammenhänge mit Trans*identität, Sterbehilfe, Palliativpflege und Organspende. Wir wollen gemeinsam mit Ihnen über diese wichtigen Fragen ins Gespräch kommen und sehen, wie das Kino einen wichtigen Diskussionsbeitrag zu aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen leisten kann.
Alle Filme werden von Expert*innen und Praktiker*innen durch eine Einführung und eine anschließende Diskussionsrunde begleitet.
The Tribe
Sergey ist neu an einem Gehörlosen-Internat. Nach anfänglichen Schwierigkeiten lässt er sich bald mit der die Schule beherrschenden Gang ‚The Tribe‘ ein, die mit Raub, Gewalt und Prostitution das Leben an der Schule bestimmen. Als Zuhälter bringt er einige Mädchen seiner Schule immer wieder zu einem Rastplatz und beteiligt sich an Gewalt gegenüber seinen Mitschülern. Er beginnt, in der rohen Hierarchie der Gruppe aufzusteigen, als er sich aber in Anne, eines der Mädchen die zur Prostitution genötigt werden, verliebt, verletzt er die Regeln der Gang und löst eine Gewaltspirale aus, die in einem brutalen Mord endet.
‚The Tribe‘ ist ein mehrfacher Hinsicht außergewöhnlicher und kompromissloser Film. Nicht nur die raue und geradezu hoffnungslose Grundstimmung in dem mit kühl-beobachtenden Bildern gezeigten Milieu, sondern auch der Verzicht auf Lautsprache machen die Rezeption des Filmes zu einer Herausforderung. Hörende werden in eine für sie nicht nur aufgrund der Gewalt und Brutalität fremde Welt geworfen, der Verzicht auf Untertitel lässt auch eine Ahnung zu, was es heißt, in einer Welt zu leben, deren Kommunikation exklusiv, also ausschließend ist.
Kontakt:
meris e. V.
c/o Interdisziplinäres Wissenschaftliches
Zentrum Medizin-Ethik-Recht
Juridicum, Raum 0.30
Universitätsplatz 5
06108 Halle (Saale)
meris@meris-mer.de
Veranstalter: meris e.V., Institut für Geschichte und Ethik der Medizin, Universitätsklinikum Halle (Saale), Interdisziplinäres Wissenschaftliches Zentrum Medizin-Ethik-Recht, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Schlagworte: Behinderung