Deutsches Referenzzentrum für Ethik in den Biowissenschaften (DRZE)

Titel: Die Hungerkunst. Eine Krankheit zwischen Rausch und Abgrund

Beginn: 8.12.2017, 9:00 -17:30 Uhr

Veranstaltungsort:
Leibniz-Gemeinschaft
Chausseestraße 111
10115 Berlin

Referenten: Stefan H.E. Kaufmann (Schering Stiftung, Berlin) *** Tilman Grune (Deutsches Institut für Ernährungsforschung Potsdam, Leibniz-Institut) *** André Kleinridders (Deutsches Institut für Ernährungsforschung Potsdam, Leibniz-Institut) *** Tatiana Korotkova (Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie, Berlin) *** Beate Herpertz-Dahlmann (Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters an der Uniklinik Aachen) *** Regina Casper (Stanford University, USA) *** Ludwig M. Eichinger (Institut für Deutsche Sprache, Leibniz-Institut, Mannheim) *** Emily Troscianko (University of Oxford, UK) *** Aikaterini Fotopoulou (University College London, UK) *** Nikola Kern (Maudsley Hospital London, UK) *** Manos Tsakiris (Royal Holloway University of London, UK) *** Maya Götz (Internationales Zentralinstitut für das Jugend- und Bildungsfernsehen, München) *** Silja Vocks (Universität Osnabrück) *** Martin Grunwald (Universität Leipzig) *** Robert Gugutzer (Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main) *** Matthias Kleiner (Leibniz-Gemeinschaft, Berlin)

Weitere Informationen:
http://www.scheringstiftung.de/images/stories/PDFs_Wissenschaft/Einlad ...

Kurzbeschreibung: Ist der durchtrainierte und schlanke Körper in Zeiten der Selbstoptimierung und Sozialkontrolle das Maß aller Dinge? Wie stark ist der Einfluss der Medien auf unser Idealbild vom Körper? Wann wird unser Essverhalten krankhaft? Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigt sich das von der Schering Stiftung und der Leibniz-Gemeinschaft veranstaltete Symposium „Die Hungerkunst. Eine Krankheit zwischen Rausch und Abgrund“ am 8. Dezember 2017 von 9:00 Uhr bis 17:30 Uhr in der Berliner Geschäftsstelle der Leibniz-Gemeinschaft. Das Symposium beschäftigt sich aus neurobiologischer, medizinischer, psychologischer, kultureller und künstlerischer Perspektive mit dem bewussten Hungern.

Anlass des Symposiums ist der Film „A Hunger Artist“ von Daria Martin, der Franz Kafkas Erzählung „Ein Hungerkünstler“ reflektiert. Der Film ist die bis dato ambitionierteste Arbeit der in London lebenden Künstlerin, – ein komplexes, vielschichtiges Kunstwerk an der Schnittstelle zu Literatur, Psychologie und Wissenschaft. Er wird im Rahmen des Symposiums gezeigt: Ein Impresario präsentiert auf der Bühne einen Künstler, der für sein 40-tägiges Hungern vom Publikum geehrt, gefeiert und bewundert wird. Doch auch als das Interesse der Zuschauer schwindet, weigert sich der Hungerkünstler, das Hungern aufzugeben. Die berauschenden Gefühle, die den Anfang des Hungerns kennzeichnen, weichen der körperlichen und mentalen Abwärtsspirale. Was aber genau führt zu dieser Abwärtsspirale und wann wird die Kunst des Hungerns zu einer lebensbedrohenden Krankheit?

Nach einer Einführung in die physiologischen und psychologischen Grundlagen von Essverhalten und Magersucht, in der u.a. Prof. Dr. Beate Herpertz-Dahlmann auch einen Einblick in die Behandlung der Magersucht gibt, wirft das Symposium mit dem Sprachwissenschaftler Prof. Dr. Ludwig Eichinger einen Blick auf unseren sprachlichen Umgang mit der schlanken Gestalt. Der Nachmittag gibt einen Einblick in die künstlerische Arbeit von Daria Martin, die gemeinsam mit ihren wissenschaftlichen Beratern die verschiedenen Bedeutungsebenen ihres Films „A Hunger Artist“ vorstellt. Zum Abschluss des Symposiums berichtet Dr. Maya Götz vom Zentralinstitut für das Jugend- und Bildungsfernsehen über den Zusammenhang von medialen Körperdarstellungen und Essstörungen und Prof. Dr. Robert Gugutzer zeigt auf, dass Magersucht keine ausschließlich weibliche Erkrankung ist.

Kontakt: Schering Stiftung
Unter den Linden 32–34
10117 Berlin
Tel.: +49-30-20 62 29 65
Fax: +49-30-20 62 29 61
anmeldung@scheringstiftung.de
http://www.scheringstiftung.de/

Schlagworte: Eugenik/Enhancement, Hirnforschung, Krankheit, Lebensmittel, Psychologie

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