Deutsches Referenzzentrum für Ethik in den Biowissenschaften (DRZE)

Titel: NICHT-INVASIVE PRÄNATALDIAGNOSTIK ALS GKV-LEISTUNG? Medizinische, ethische und rechtliche Fragen

Beginn: 18.4.2018, 10:00 -17:00 Uhr

Veranstaltungsort:
Hanns-Lilje-Haus
Knochenhauerstraße 33
30159 Hannover

Referenten: Prof. Dr. Stefan Huster (Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Sozial- und Gesundheitsrecht und Rechtsphilosophie, Ruhr-Universität Bochum) *** Silke Koppermann (Arbeitskreis Frauengesundheit in Medizin, Psychotherapie und Gesellschaft e.V.; Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Hamburg) *** Prof. Dr. Peter Kozlowski (Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V.; Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe, Medizinische Genetik, Spezielle Geburtshilfe und Perinatalmedizin, PränatalMedizin und Genetik, Düsseldorf) *** Prof. Dr. Martin Krapp (Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Leiter des Zentrums für Pränatale Medizin, amedes experts Hamburg) *** Prof. Dr. Christian Lenk (Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin, Universität Ulm) *** Uwe Mletzko (Vorsitzender, Bundesverband evangelische Behindertenhilfe e.V.; Theologischer Geschäftsführer DIAKOVERE gGmbH, Hannover) *** Prof. Dr. Christoph Rehmann-Sutter (Professur für Theorie und Ethik der Biowissenschaften, Institut für Medizingeschichte und Wissenschaftsforschung, Universität zu Lübeck) *** Dr. Dominik Roters (Stellvertretender Geschäftsführer, Gemeinsamer Bundesausschuss, Berlin) *** Dr. Anne Rummer (Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Ressort Nichtmedikamentöse Verfahren, Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen, Köln) *** Prof. Dr. Klaus Zerres (Deutsche Gesellschaft für Humangenetik e.V.; Institut für Humangenetik, Uniklinik RWTH Aachen)

Weitere Informationen:
http://www.zfg-hannover.de/programme/tagungen/2018-Denkhaus-Nicht-inva ...

Kurzbeschreibung: Die nicht-invasive Pränataldiagnostik (NIPD) hat das Potential, die Schwangerenvorsorge in Deutschland nachhaltig zu verändern. Genetisch bedingte Erkrankungen und Behinderungen des Ungeborenen können mit Hilfe der neuen molekulargenetischen Tests schon im ersten Schwangerschaftsdrittel unkompliziert, risikoarm und mit relativ hoher Zuverlässigkeit erkannt werden. Aktuell prüft der Gemeinsame Bundesausschuss im Rahmen eines Methodenbewertungsverfahrens, ob die NIPD die Kriterien für eine Aufnahme in den Regelleistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) erfüllt.

Eine Kostenübernahme durch die gesetzlichen Krankenkassen würde nicht nur den Zugang zu den neuen Testverfahren erleichtern, sondern diese auch symbolisch aufwerten. Kritiker fürchten, dass der Druck auf Frauen, pränataldiagnostische Verfahren in Anspruch zu nehmen und ggf. die Schwangerschaft abzubrechen, steigen könnte. Von verschiedenen Seiten ist daher gefordert worden, bei der Entscheidung über eine GKV-Finanzierung der NIPD nicht nur die medizinische Seite in den Blick zu nehmen, sondern auch die ethischen und gesellschaftlichen Konsequenzen zu berücksichtigen.

Die Tagung möchte einen Beitrag zur Debatte über die Zukunft der NIPD und über Sinn und Grenzen einer solidarischen Finanzierung pränataler genetischer Untersuchungen durch die GKV leisten. Vertreter und Vertreterinnen aus Politik, Ärzteschaft, Verbänden und Krankenkassen,
Fachleute aus Medizin, Rechts- und Wirtschaftswissenschaften und Ethik, Schwangerenberater und -beraterinnen, Hebammen sowie alle am Thema Interessierten sind herzlich dazu eingeladen.

Kontakt: Zentrum für Gesundheitsethik (ZfG)
an der Ev. Akademie Loccum
Knochenhauerstraße 33
30159 Hannover
Tel.: 0511 / 1241- 496
Fax: 0511 / 1241- 497
zfg@evlka.de
http://www.zfg-hannover.de/

Wissenschaftliche Leitung: Frau Ruth Denkhaus Mag. Theol.

Schlagworte: Fortpflanzungsmedizin, Medizinische Ethik, Pränataldiagnostik

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