Deutsches Referenzzentrum für Ethik in den Biowissenschaften (DRZE)

Titel: Psychopharmaka

Termin: 8.5.2018, 10:00 Uhr, bis 9.5.2018, 16:00 Uhr

Veranstaltungsort:
Evangelische Akademie Tutzing
Schlossstraße 2+4
82327 Tutzing

Referenten: Peter Bechmann (Journalist, München) *** Dr. phil. Dipl. Psych. Heinrich Berger (Psychologischer Psychotherapeut; Sozialpsychiatrischer Dienst München-Giesing; RPK München – Rehabilitationseinrichtung für psychisch erkrankte Menschen; Vorstandsmitglied Bayerische Gesellschaft für Soziale Psychiatrie e.V., München) *** Veronique Dehimi (Autorin, Erding) *** Dr. theol. Karolina De Valerio (EX-IN-Genesungsbegleiterin; Mitarbeiterin im Münchner Bündnis gegen Depression, München) *** Prof. Dr. med. Peter Falkai (Ärztlicher Direktor, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Ludwig-Maximilians-Universität München) *** OA Dr. med. Michael Frey (Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie der LMU München) *** Prof. Dr. med. Hans Förstl (Leitung Privatstation J3a für Psychiatrie und Psychotherapie am Klinikum rechts der Isar der TU München) *** Dr. med. Maximilian Huhn (Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Klinikum rechts der Isar der TU München) *** Lars David Kellner (Pianist & Arzt, München) *** Pfr. Frank Kittelberger (Pastoralpsychologe, Lehrsupervisor; Gruppenanalytiker; Studienleiter für Ethik in Medizin und Gesundheitswesen, Pastoralpsychologie und Spiritual Care an der Evangelischen Akademie Tutzing) *** Dipl. Sozialpäd. (FH) Margit Klemer (Sozialpädagogin; geschäftsführender Vorstand Bayerische Gesellschaft für psychische Gesundheit e.V., München) *** Prof. Dr. med. Stefan Leucht (Stellvertretender Klinikdirektor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Klinikum rechts der Isar der TU München) *** OA Dr. med. Friedrich Mohr (Stationsleitung Maßregelvollzug (Forensik) kbo-Isar-Amper-Klinikum, Klinikum München-Ost) *** PD Dr. med. Dr. phil. Jann Schlimme M.A. (Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie in Berlin; Privatdozent für Psychiatrie und Psychotherapie an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), Berlin) *** Dipl. Sozialpäd. (FH) Rainer Speckmaier (Bayerische Gesellschaft für psychische Gesundheit e.V. München; Leiter Jugendwohngruppe Gauting) *** Dr. med. Herbert Steinböck (Chefarzt und Leiter Maßregelvollzug am kbo-Isar-Amper-Klinikum München-Ost) *** Dr. phil. Alfred Walter (Psychoanalytiker für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, Gruppenanalytiker, Paar- und Familientherapeut, niedergelassen in Augsburg) *** Dipl. Sozialpäd. (FH) Gottfried Wörishofer (Sozialpädagoge; Geschäftsführer Münchner Psychiatrie-Erfahrene (MüPE); Unabhängige Beschwerdestelle Psychiatrie (UBPM) e.V. München) *** Dipl. Psych. Heike Wiesner (Diplompsychologin; Psychologische Psychotherapeutin, Therapeuthische Stationsleitung von SOTERIA-Zwiefalten) *** Rita Wüst M.A. (Kommunikationswissenschaftlerin; Vorstand Aktionsgemeinschaft der Angehörigen psychisch Kranker, ihrer Freunde und Förderer (ApK) e.V. München)

Weitere Informationen:
http://www.ev-akademie-tutzing.de/veranstaltung/psychopharmaka/

Kurzbeschreibung: PSYCHE = SEELE
PHARMAKON = HEILMITTEL; GIFT

Engagiert und leidenschaftlich wird gegenwärtig um das Verschreiben, Einnehmen und Absetzen von Psychopharmaka gerungen. Stärker als in der somatischen Medizin spielen Widerstände, Machtkämpfe und der Drang nach Selbstbestimmung im Ringen um die Rolle von Medikamenten in der Behandlung psychischer Erkrankungen eine Rolle. Alle Akteure meinen es gut – und beharren dabei auf ihren Interessen und ihrer Expertise: Ärztinnen und Ärzte, Therapeutinnen und Therapeuten, Patientinnen und Patienten, Angehörige und Freunde.

Seit der Trialog in der Psychiatrie seinen Platz behauptet hat, ist es mit dem schlichten Verordnen eines Medikaments nicht mehr so einfach, wie es in Zeiten einer paternalistischen Medizin noch war. Gleichzeitig bestreiten weder Behandelnde noch Psychiatrieerfahrene, dass in Krisensituationen Psychopharmaka eine wichtige und für manchen segensreiche Rolle spielen können. Doch die Frage der Dosis und der Dauer der Medikation ist Gegenstand heftiger Debatten.

1538 schrieb der Arzt und Philosoph Paracelsus: „Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; allein die Dosis machts, daß ein Ding kein Gift sei.“ Medikamente können also helfen und schaden. Was muss geschehen, damit Psychopharmaka eine wertvolle Hilfe sind und nicht die Behandlung oder gar den Behandlungserfolg vergiften?

Wir werden bei dieser Tagung auch die wissenschaftliche Diskussion um die Verschreibung, die Einnahme und das Absetzen von Psychopharmaka befragen, wollen aber hauptsächlich Behandelnde, Psychiatrieerfahrene und Angehörige mit ihren Erfahrungen und Einschätzungen ins Gespräch bringen. Ganz im Sinne der Psychiatrietagung: Der Dialog ist immer ein Trialog.

Wir laden Interessierte ganz herzlich zur 15. Psychiatrietagung in die Evangelische Akademie Tutzing ein.

Kontakt: Cornelia Spehr
Evangelische Akademie Tutzing
Schlossstraße 2+4
82327 Tutzing
Tel.: 08158 / 251-125
Fax: 08158 / 99 64 24
spehr@ev-akademie-tutzing.de
http://www.ev-akademie-tutzing.de/

Schlagworte: Pharmazeutik, Psychiatrie, Psychologie

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