Titel: Prämissen und Anspruchsgruppen der roten und grünen Genomeditierung
Termin: 10.10.2018 bis 11.10.2018
Veranstaltungsort:
Weitere Informationen:
http://kluth.jura.uni-halle.de/bmbf_genomelection/
Die Fortschritte in der Anwendung der Verfahren der Genomeditierung, insbesondere durch das CRISPR/Cas-Verfahren, erlauben mittlerweile gezielt sowohl umfängliche als auch punktgenaue Eingriffe in die DNA von Pflanzen, Tieren und Menschen. Dadurch sollen beispielsweise in der grünen Gentechnik für den agrarischen Bereich Nutzpflanzen mit neuen Eigenschaften erzeugt werden, in der roten Gentechnik neue (Gen-)Therapien für die Anwendung am Menschen entwickelt werden. Jedoch werden für beide Bereiche mögliche Erfolge und Gefahren für Umwelt und Mensch kontrovers diskutiert. Aufgrund der bislang unklaren Folgen müssen daher neben den naturwissenschaftlich-medizinischen Fragen zu den Technikfolgen der Genomeditierung auch ethische, rechtliche, soziale und wirtschaftliche Aspekte im Diskurs gleichermaßen berücksichtigt werden, um die gesellschaftliche Akzeptanz bezüglich der Genomeditierung abbilden zu können. Die ethischen, rechtlichen und sozialen Abwägungen zum Umgang mit der Genomeditierung setzen sich dabei bislang insbesondere damit auseinander, dass die Folgen solcher Eingriffe gegenwärtig nicht einheitlich abzuschätzen sind und möglicherweise auch nachfolgende Generationen betreffen können.
Mit der Konferenz „Prämissen und Anspruchsgruppen der roten und grünen Genomeditierung“ sollen erstmals gezielt die Narrative der Genomeditierung vorgestellt sowie die verschiedenen personellen und institutionellen Anspruchsgruppen aus diesem Bereich zusammengebracht werden, um zu untersuchen, inwieweit sich die Narrative der grünen und roten Gentechnik unterscheiden bzw. um die Interessen der verschiedenen Anspruchsgruppen in beiden Bereichen vorzustellen und zu diskutieren. Dadurch soll gezeigt werden, inwieweit die Narrative und Anspruchsgruppen die laufende und weitere Entwicklung der Genomeditierung beeinflussen. Hierbei wird auch die Bedeutung und die Verwendung des Narrativs der normativen Bewertung der Natürlichkeit eine Rolle spielen.
Die Konferenz will im interdisziplinären Dialog zwischen naturwissenschaftlich-medizinischer Forschung, Ethik, Recht und Sozialwissenschaften dazu beitragen, disziplinübergreifend eine gerechte und ausgewogene Risikobewertung sowie Transparenz von Entscheidungsprozessen sowie eine informierte öffentliche Debatte zu fördern.
Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist erforderlich.
Kontakt:
Dr. Timo Faltus
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Juristische und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät
Universitätsring 2
06108 Halle an der Saale
Tel.:
+ 49 (0) 345 - 55 23 168
timo.faltus@jura.uni-halle.de
Schlagworte: Genforschung/-technik, Genomanalyse, Humangenetik