Deutsches Referenzzentrum für Ethik in den Biowissenschaften (DRZE)

Titel: Hirntod und Entscheidung zur Organspende aus interkultureller/interreligöser Sicht

Beginn: 14.11.2018, 8:00 -20:00 Uhr

Veranstaltungsort:
capella hospitalis am Klinikum
Bielefeld Mitte

Referenten: Prof. Dr. phil. Frank Adloff (Professur für Soziologie, Universität Hamburg) *** Prof. em. DDr. Antonio Autiero (Katholisch-Theologische Fakultät, Universität Münster) *** Dr. theol. Michael Clement (Lehrstuhl für Theologische Ethik, Universität Würzburg) *** Ruth Denkhaus, Mag. Theol. (Zentrum für Gesundheitsethik an der Evangelischen Akademie Loccum, Hannover) *** Dr. med. Zouhair Halabi (Zentralrat der Muslime in Deutschland e.V.) *** Iris Hilbrich (Sozialökonomie und Soziologie, Universität Hamburg) *** Dr. phil. Martin Kellner (Institut für Islamische Theologie, Universität Osnabrück) *** Rabbinerin Prof. Dr. phil. Elisa Klapheck (Zentrum für komparative Theologie, Universität Paderborn) *** Sören Melsa (DSO Essen) *** Dr. med. Stephan Probst (Klinikum Bielefeld) *** Prof. Dr. phil. Ralf Stoecker (Lehrstuhl für praktische Philosophie, Universität Bielefeld) *** Dr. phil. Sarah Werren (Zentrum für Jüdische Studien, Universität Basel)

Weitere Informationen:
https://www.dso.de/uploads/media/Flyer_Bielefeld.pdf

Kurzbeschreibung: Aus allen Medien erfahren wir, dass die Zahl der Organspenden in Deutschland auf das bisher niedrigste Niveau abgesunken ist und dass deswegen von verschiedenen Seiten umgreifende Änderungen der bestehenden Regelungen ( z.B. in Richtung erweiterter Widerspruchslösung) gefordert werden. Einer Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zufolge steht die Mehrheit der Deutschen einer Organspende nach dem Tod grundsätzlich positiv gegenüber. Trotzdem geben die meisten an, selbst keinen Organspenderausweis zu haben, und sie räumen eine gewisse Skepsis und ein allgemeines Unbehagen bei dem Thema ein.

Die Entscheidung zur Organspende ist also offenbar nicht so einfach, wie es von vielen Seiten suggeriert wird und so sehr sie sozial erwünscht ist. Die Skepsis gegenüber einer Organspende liegt nicht selten in einem kulturell oder religiös geprägten Verständnis von Tod und Sterben.

In die zu recht geforderte offene, ehrliche und transparente Diskussion gehört daher unbedingt auch der interkulturelle Zugang. Um diesen zu fördern, laden wir am 14. November 2018 nach Bielefeld ein.

Namhafte Experten aus praktischer Philosophie, Soziologie, Medizin, jüdischer, katholischer, protestantischer und islamischer Theologie und Religionswissenschaft werden aus ihrer jeweiligen Perspektive über Köperverständnis, Todesverständnisse und Todeskriterien im Kontext der Organtransplantation sowie über die Kommunikation, Information und Beratung über Organtransplantation sprechen und diskutieren.

Themenschwerpunkte:

Gibt es verallgemeinerbare Elemente einer Todeskonzeption?

Religiöse Todesverständnisse und ihre Bedeutung für die Diskussion über die Zulässigkeit von Organspenden und den Umgang mit dem Leichnam von Organspendern

Die Kontroverse über die Hirntodkonzeption

Kommunikation (Information, Aufklärung und Beratung) mit Angehörigen und rechtlichen Vertretern

Interkulturalität und öffentliche Kommunikation über Hirntod und Organspende

Gibt es eine moralische Pflicht zur Organspende?

Kontakt: Dr. med. Stephan Probst
Klinikum Bielefeld gem.GmbH
Klinisches Ethikkomitee
Klinik für Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin
Teutoburger Straße 50
33604 Bielefeld
Tel.: 0521. 5 81 36 01
Fax: 0521. 5 81 36 99
stephan.probst@klinikumbielefeld.de
http://www.klinikumbielefeld.de/

Schlagworte: Hirnforschung, Hirntod, Lebensende, Lebensverlängerung, Medizinische Ethik, Organ-/Gewebetransplantation

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