Deutsches Referenzzentrum für Ethik in den Biowissenschaften (DRZE)

Titel: MEFES – Multidisziplinäre ethische Fallbesprechung in schwierigen Entscheidungssituationen

Termin: 1.10.2018 bis 5.10.2018

Veranstaltungsort:
Bonifatiushaus
Haus der Weiterbildung der Diözese Fulda
Neuenbergerstr. 3-5
36041 Fulda

Weitere Informationen:
https://www.uni-regensburg.de/theologie/moraltheologie/personen/scheul ...

Kurzbeschreibung: Worum geht es?

Aufgeschlossenheit für ethische Fragestellung gehört heute zu den – zertifizierbaren - Qualitätsmerkmalen einer Klinik. Neben der Einrichtung eines Ethikkomitees kommt den ethischen Fallbesprechungen auf Station hierbei eine besondere Bedeutung zu. In den Fallbesprechungen ist Ethik nicht Gegenstand abstrakter Erörterungen. Hier wird mit ethischen Argumenten an einer Entscheidungsempfehlung gearbeitet, die für das Behandlungsteam eine echte Hilfe und Entlastung sein kann. Gute ethische Fallbesprechungen verlangen aber eine gute Moderation.

MEFES ("Multidisziplinäre ethische Fallbesprechung in schwierigen Entscheidungssituationen") ist ein Gesprächsdesign, das, wie langjährige Erfahrungen zeigen, die Moderation ethischer Fallbesprechungen entscheidend erleichtert.

Die Kursteilnehmer/-innen erwerben sich durch Impulsreferate, Gruppendiskussionen und Rollenspiele nicht nur Moderationskompetenz, sondern auch Sicherheit im ethischen Argumentieren. Das ist in der Klinik auch außerhalb der Fallbesprechungen von Bedeutung.

Was genau ist MEFES?

Die moderne Medizin steht mehr denn je in einem Spannungsfeld zwischen wissenschaftlichem Fortschritt und ökonomischen Zwängen, zwischen Erwartungen und Befürchtungen von Patienten und Angehörigen. In diesem Spannungsfeld stellen sich regelmäßig Fragen nach der Würde und der Selbstbestimmung der Patienten, aber auch nach der gerechten Verteilung begrenzter Ressourcen.

Ob Therapiebegrenzung auf der Intensivstation, chronische künstliche Ernährung von schwerstbetroffenen Kranken oder Zwangsmaßnahmen bei psychiatrischen Erkrankungen: nie geht es nur um medizinische Indikationen und rechtliche Rahmenbedingungen. Immer stellt sich auch die Frage nach dem zugrunde liegenden Menschenbild und der ethischen Dimension medizinischer Entscheidungen.

MEFES (Multiprofessionelle ethische Fallbesprechung in schwierigen Entscheidungssituationen) kann eine entscheidende Hilfe sein für den Umgang mit ethischen Fragen in der Klinik. Das strukturierte moderierte Teamgespräch auf der Basis der MEFES-Methode erhöht erfahrungsgemäß die Arbeitszufriedenheit bei den MitarbeiterInnen und fördert die Wertschätzung der Patienten und ihrer Angehörigen.

Die MEFES-Kurse

MEFES wurde konzipiert auf der Grundlage eines medizinethischen Forschungsprojektes an der Universität Augsburg, das in der Praxis der Ethikberatung weiterentwickelt wurde. Die Leiter des jährlich stattfindenden MEFES-Kurses haben langjährige Erfahrung in der Moderation ethischer Fallbesprechungen und bringen ihren jeweils eigenen beruflichen Blick auf die vielschichtige Materie ein. Der juristische Impuls erfolgt durch namhafte Fachreferenten. Ein Ziel der viertägigen Veranstaltung ist es, die TeilnehmerInnen zu befähigen, ethische Fallbesprechungen zu moderieren. Doch auch wer nicht beabsichtigt oder nicht die Möglichkeit hat, als ModeratorInnen ethischer Fallbesprechungen aktiv zu sein, profitiert von der MEFES-Methode strukturierten Entscheidens und von der praxisnahen Einführung in die therapeutische Ethik. Der Kurs schafft mehr Sicherheit im ethischen Argumentieren, er vermittelt belastbares Wissen um die juristischen Rahmenbedingungen medizinischer und medizinnaher Berufe, aber auch entscheidungstheoretische und gruppenpsychologische Kenntnisse, die helfen, Teamsituationen besser zu bestehen. Zahlreiche fallbezogene Übungseinheiten in Kleingruppen vertiefen den Praxisbezug. Ein umfangreiches Handout wird bereitgestellt.

Kontakt: Elke Völcker
FAKULTÄT FÜR KATHOLISCHE THEOLOGIE
Systematische Theologie
Lehrstuhl für Moraltheologie
Prof. Dr. Rupert M. Scheule
Tel.: 0941 943-3803
Fax: 0941 943-813803
elke.voelcker@ur.de

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