Deutsches Referenzzentrum für Ethik in den Biowissenschaften (DRZE)

Titel: „Gesund – erfolgreich – gut? Zur Diskussion gerontologischer und politischer Leitbilder des Alterns“

Termin: 10.10.2019 bis 11.10.2019

Veranstaltungsort:
Kaiserburg Nürnberg

Referenten: Zu den Vortragsgästen gehören Ludwig Amrhein (Dortmund), Heiner Bielefeldt (Erlangen), Hans-Jörg Ehni (Tübingen), Heinz Rüegger (Zürich), Klaus Schroeter (Olten), Clemens Tesch-Römer (Berlin), HansWerner Wahl (Heidelberg), Susanne Wurm (Erlangen).

Weitere Informationen:
https://www.soziologie.phil.fau.de/erfolgreiches-gesundes-gutes-altern ...

Kurzbeschreibung: Orientierungsangebote für das spätere Leben haben Hochkonjunktur. Dafür sprechen zahlreiche
Beispiele aus den populären Medien – von Ratgeberliteratur über „Tipps zum gesunden Altern“ im
Internet bis hin zu Fernseh- und Unterhaltungsformaten, die danach fragen, wie gutes Altern gelingen
kann. Offenkundig treibt die Frage, wie wir alt werden können, wollen und sollen, unsere Gesellschaft
des langen Lebens um. Aber auch die Altersforschung selbst formuliert solche Leitbilder des Alterns.
Prominent ist hier das in der Mitte des 20. Jahrhunderts geprägte gerontologische Konzept des
„Successful Aging“ sowie verwandte Ansätze eines „Healthy“, „Active“ und „Productive Aging“. In
ihnen kommt die Überwindung lange vorherrschender Defizitmodelle des Alters zu Gunsten einer an
Ressourcen und Potenzialen orientierten Perspektive auf das spätere Leben zum Ausdruck. Sie stehen
dabei nicht nur für wichtige Paradigmen zeitgenössischer Alternsforschung, sondern finden auch
Eingang in gesellschaftlich-kulturelle Vorstellungen sowie sozialpolitische Programme und
beeinflussen so letztlich politische Entscheidungen und Zielsetzungen. Zugleich werden sie allerdings
zunehmend zum Gegenstand kontroverser Auseinandersetzungen und werden als einseitig,
lebensfremd, stigmatisierend oder gar diskriminierend kritisiert.
Vor diesem Hintergrund widmet sich die Veranstaltung der interdisziplinären Diskussion der Funktion
und Legitimität gerontologischer und politischer Leitbilder des Alterns im deutschsprachigen Raum.
Erörtert werden u.a. die folgenden Leitfragen:
• Welche empirischen und normativen Annahmen liegen den verschiedenen Modellen des
„erfolgreichen“, „gesunden“, „aktiven“ oder „produktiven“ Alterns zugrunde?
• In welchem Verhältnis stehen sie zu den unterschiedlichen alltagsweltlichen Lebenslagen und
Erfahrungen älterer Menschen sowie den gesellschaftlich-politischen Rahmenbedingungen
des Alterns im deutschsprachigen Raum?
• Welche Rolle spielen sie überhaupt in wissenschaftlichen Diskursen und politischen
Auseinandersetzungen? Welche Wertorientierungen halten mit ihnen Einzug und wie
verhalten sie sich zu anerkannten Maßstäben eines guten, gelingenden Lebens und
freiheitlich-demokratischen Ordnungen?

Es besteht die Möglichkeit zur Vorstellung eigener Forschungsergebnisse im Rahmen einer
Posterpräsentation. Bitte senden Sie bei Interesse bis zum 30.05.2019 einen Abstract (max. 300
Wörter) mit kurzem CV an Larissa.Pfaller@fau.de und Mark.Schweda@uni-oldenburg.de. Alle
Vorschläge durchlaufen ein Auswahlverfahren.

Kontakt: Larissa.Pfaller@fau.de

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