Deutsches Referenzzentrum für Ethik in den Biowissenschaften (DRZE)

Titel: Konferenz "Ethik, Recht und Kommunikation des Genome Editings"

Beginn: 11.9.2019, 8:00 -18:00 Uhr

Veranstaltungsort:
Haus der Leibniz-Gemeinschaft
Chausseestraße 111
10115 Berlin

Weitere Informationen:
https://kluth.jura.uni-halle.de/bmbf_genomelection/konferenz19/

Kurzbeschreibung: Die Fortschritte in der Anwendung der Verfahren der Genomeditierung, insbesondere durch das CRISPR/Cas-Verfahren, erlauben sowohl umfängliche als auch punktgenaue Eingriffe in die DNA von Pflanzen, Tieren und Menschen. Dadurch sollen beispielsweise in der grünen Gentechnik für den agrarischen Bereich Nutzpflanzen mit neuen Eigenschaften erzeugt werden, in der roten Gentechnik neue (Gen-)Therapien für die Anwendung am Menschen entwickelt werden. Für diese beiden Bereiche werden mögliche Erfolge und Gefahren für Umwelt und Mensch kontrovers diskutiert.

Aufgrund der bislang noch nicht abschließend erforschten Folgen der Anwendung dieser neuen Technologie müssen neben den naturwissenschaftlich-medizinischen Fragen auch ethische, rechtliche und soziale Aspekte gleichermaßen berücksichtigt werden, um die gesellschaftliche Akzeptanz bezüglich der Genomeditierung abbilden zu können. Die kontrovers geführte Besprechung der Mutagenese-Entscheidung des EuGH bzw. die Diskussion der Vertretbarkeit von Keimbahneingriffen am Menschen in Folge der in China vermutlich erstmals durchgeführten keimbahnrelevanten Geneditierung am Menschen sind Beispiele für diesen über die Fachkreise hinweg bestehenden Forschungs- und Gesprächsbedarf.

Mit der Konferenz „Ethik, Recht und Kommunikation des Genome Editings“ werden zum einen die aktuellen ethischen, rechtlichen und kommunikationswissenschaftlichen Aspekte der Genomeditierung in der grünen und roten Gentechnik vorgestellt. Zudem werden im Rahmen der Konferenz die Ergebnisse des dreijährigen vom BMBF geförderten interdisziplinären Forschungsverbunds „GenomELECTION: Genomeditierung - Ethische, rechtliche und kommunikationswissenschaftliche Aspekte im Bereich der molekularen Medizin und Nutzpflanzenzüchtung“ vorgestellt. Die Konferenz will damit im interdisziplinären Dialog zwischen naturwissenschaftlich-medizinischer Forschung, Ethik, Recht und Sozialwissenschaften dazu beitragen, disziplinübergreifend eine gerechte und ausgewogene Risikobewertung sowie Transparenz von Entscheidungsprozessen sowie eine informierte öffentliche Debatte zu fördern.

Kontakt: Dr. Timo Faltus
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Juristischer Bereich
06108 Halle (S.)
Tel.: +49 345 55 23 168
timo.faltus@jura.uni-halle.de

Veranstalter: Veranstaltet vom BMBF-geförderten Forschungsverbund GenomELECTION

Schlagworte: Genforschung/-technik, Gentherapie, Grüne Gentechnik, Keimbahntherapie, Medizinische Ethik, Ökologische Ethik, Technikfolgenabschätzung

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