Deutsches Referenzzentrum für Ethik in den Biowissenschaften (DRZE)

Titel: Virtuelle Realität und Selbst-Repräsentation in der Kunst und den Kognitiven Neurowissenschaften

Beginn: 14.5.2019, 18:15 Uhr

Referenten: Olaf Blanke (Lausanne, SUI)

Weitere Informationen:
https://www.uni-bielefeld.de/(de)/ZiF/OeV/2019/05-14-Blanke.html

Kurzbeschreibung: Verkörperung (Embodiment), Selbst-Repräsentation und virtuelle Realität sind Themen, die in der Kunst wie in der Wissenschaft gleichermaßen hochaktuell sind. Olaf Blanke wird in seinem Vortrag beleuchten, welche Rolle sie in der bildenden Kunst und der Kognitiven Neurowissenschaft spielen. Ausgehend vom Selbstportrait in der bildenden Kunst vergleicht er dieses mit illusorischen Wahrnehmungen des eigenen Körpers, wie sie in der Kognitiven Neurowissenschaft erforscht werden. In dieser Forschung kommen virtuelle und erweiterte Realität ebenso zum Einsatz wie Roboter und die multisensorische Körperstimulation.

An Ergebnisse aus der experimentellen Psychologie anschließend, wird Olaf Blanke Arbeiten von Réné Magritte und Bruce Nauman diskutieren und Kunst-Experimente vorstellen, die er gemeinsam mit drei zeitgenössischen Künstlern in Malerei, Installation und Architektur durchgeführt hat. „Ich hoffe, dass diese Ideen und Experimente für Forscher, Studierende und Interessierte verschiedener Disziplinen wie Kunst und Kunstgeschichte, Neurowissenschaft, Virtuelle Realität und Robotik interessant sein werden, vor allem in Bezug auf Fragen des Selbst und des Bewusstseins“, so der Forscher.

Olaf Blanke ist Direktor des Labors für Neuroprothetik und des Labors für Kognitive Neurowissenschaft an der Ecole Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL) und Professor für Neurologie an der Universitätsklinik Genf. Er zählt zu den Pionieren der neurowissenschaftlichen Erforschung des menschlichen Selbstbewusstseins und der der Subjektivität. Im Zentrum seiner Arbeit steht die Frage, wie das Gehirn den Körper repräsentiert, außerdem Gleichgewichtssinn, Körperwahrnehmung und die möglichen technischen Anwendungen dieser Erkenntnisse etwa in der Robotertechnik, der neurologischen Rehabilitation oder der virtuellen Realität. Bei seiner Forschung nutzt Olaf Blanke Methoden aus der Neuropsychologie und Elektrophysiologie ebenso wie bildgebende Verfahren. In der Neuroprosthetik entwickelt er neue Forschungsfelder an der Schnittstelle von Mensch und Computer/Roboter.

Kontakt: Marina Hoffmann
Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld
Methoden 1
33615 Bielefeld
Tel.: +49 521 106-2768
Fax: +49 521 106-152768
marina.hoffmann@uni-bielefeld.de
https://www.uni-bielefeld.de/(de)/ZiF

Veranstalter: Veranstaltet vom Verein der Freunde und Förderer des ZiF e.V.

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