Deutsches Referenzzentrum für Ethik in den Biowissenschaften (DRZE)

Titel: „PRÄNATALDIAGNOSTIK ALS LIBERALE EUGENIK? MÄNGEL UND WIDERSPRÜCHE EINES WIRKMÄCHTIGEN KONZEPTES“ ... (Veranstaltungsreihe: Reproduktion, Ökonomie und Gesellschaft - historische und ethische Perspektiven)

Beginn: 22.5.2019, 18:15 -19:30 Uhr

Veranstaltungsort:
Marsilius Arkaden
Im Neuenheimer Feld 130.2
Turm Süd | 1. OG | Raum K13
69120 Heidelberg

Referenten: Dr. Giovanni Rubeis (Institut für Geschichte und Ethik der Medizin Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg)

Weitere Informationen:
http://www.histethmed-reproduktion-heidelberg.de/

Kurzbeschreibung: Unter dem Schlagwort der liberalen Eugenik wird die Selektion von Nachkommen nach von den Eltern festgelegten Kriterien verstanden. Kritiker wie Befürworter vorgeburtlicher Diagnose- und Testverfahren berufen sich auf dieses Konzept. In dem Vortrag werden Bedeutung und Tragweite der liberalen Eugenik untersucht sowie Mängel und Widersprüche dieses Konzepts kritisch beleuchtet.


ZUR VERANSTALTUNGSREIHE

Die menschliche Reproduktion zählt zu einem sich rasant entwickelnden Forschungsgebiet der Medizin sowie zu einem gesellschaftlich viel befragten Feld. Aktuelle Debatten entzündeten sich an neueren Technologien, wie etwa der Genomeditierung, an sozialen und ökonomischen Aspekten assistierter Empfängnis bis hin zu Kontroversen um Wege der vorgeburtlichen Vorsorge. Den wachsenden biomedizinischen Möglichkeiten wird in Debatten die Gefährdung ethischer Werte und Prinzipien sowie gewachsener Ordnungen von Familie und Gesellschaft gegenübergestellt.

Allerdings sind viele der Verfahren und Vorstellungen im Bereich der menschlichen Reproduktion nicht gänzlich neu. Ein intensives Abwägen von Chancen und Risiken war bereits in der Vergangenheit erfolgt, und zwar speziell in Phasen gesellschaftlicher Veränderungsprozesse.

Ziel der Veranstaltungsreihe ist es, historische und ethische Perspektiven auf die menschliche Reproduktion im Zusammenhang mit Ökonomie und Gesellschaft zu entwickeln. Die Vorträge fokussieren auf die historische Entstehung und Veränderung des Wissens über die prä- und postnatale Entwicklung sowie auf die ethische Bewertung neuerer Verfahren der pränatalen Diagnostik und Reproduktionsmedizin.

Die Veranstaltungsreihe ist Teil des Forschungsschwerpunkts „Reproduktion in Medizin und Gesellschaft“ des Instituts für Geschichte und Ethik der Medizin. Gegenstand dieses Forschungsschwerpunktes sind unter anderem:

– Materielle Geschichte der geburtshilflichen Untersuchung im 19 JH.
– Forschung zur komplizierten Geburt im 19. JH.
– Wissenschaftsethik in der Geburtsmedizin im 19. JH.
– Humangenetische Diagnostik und Beratung nach 1945
– Eugenik und Rassenhygiene im 19. und 20. JH.
– Geschichte der Frauengesundheitsbewegung
– Ethische Fragen der Genomeditierung und Keimbahneingriffe
– Ethik und neuere Technologien der Reproduktionsmedizin (z. B. NIPT)
– Reproduktive Autonomie und deren Wechselwirkungen mit diagnostischen und fertilitätserhaltenden Maßnahmen
– Reproduktive Gesundheit und Konzeptualisierung von Behinderung

Kontakt: Dr. Birgit Nemec | Dr. Nadia Primc
Institut für Geschichte und Ethik der Medizin
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 327
69120 Heidelberg
Tel.: 06221 54-8212
Birgit.Nemec@histmed.uni-heidelberg.de
http://www.medizinische-fakultaet-hd.uni-heidelberg.de/Institut-fuer-Geschichte-und-Ethik-der-Medizin.102539.0.html?&FS=0&L=

Schlagworte: Präimplantationsdiagnostik

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