Titel: eMERgency in cinema – Medizin, Ethik & Recht: Film "Eine unerhörte Frau"
Beginn:
5.6.2019
Veranstaltungsort:
Seebener Straße 172
06114 Halle (Saale)
Weitere Informationen:
https://blogs.urz.uni-halle.de/mrecinema/
Ethische und rechtliche Fragen spielen immer wieder eine wichtige Rolle in klinischer Praxis und medizinischer Forschung. Betroffen davon sind nicht nur einzelne Patient*innen; medizinische Entwicklungen und die sich daraus ergebenden Kontexte im Zusammenspiel mit Ethik und Recht haben Einfluss auf unsere gesamte Gesellschaft. Insofern werden die im Spannungsfeld der drei Disziplinen aufgeworfenen Aspekte sehr kontrovers diskutiert. Die Veranstaltungsreihe „eMERgency in cinema – Medizin, Ethik & Recht im Film“ präsentiert eine Auswahl von Filmen, in denen ethische und rechtliche Fragen im Zusammenhang mit medizinischer Praxis im Zentrum stehen. Alle Veranstaltungen finden im Luchs.Kino am Zoo in der Seebener Straße 172, 06114 Halle (Saale) statt. Der Eintritt beträgt 7€/5,50€ ermäßigt.
Alle Filme werden von Expert*innen und Praktiker*innen durch eine Einführung und eine anschließende Diskussionsrunde begleitet.
EINE UNERHÖRTE FRAU
Die Bäuerin Hanni ist dreifache Mutter. Ihre jüngste Tochter Magdalena hat zunehmend gesundheitliche Probleme. Sie ist nicht nur auffällig kleiner als ihre Mitschüler*innen, sie klagt auch oft über Kopfschmerzen, muss sich regelmäßig erbrechen und sieht immer schlechter. Belastende Kommentare aus dem sozialen Umfeld sowie der Ärzteschaft, es handele sich bei Magdalenas Symptomen nur um Einbildung, Simulation oder eine psychische Störung, lassen die Mutter nur umso mehr wie eine Löwin um ihr Kind kämpfen. Dem Ohnmachtsgefühl gibt sie nicht nach. Hanni beginnt medizinische Fachliteratur zu lesen und fordert rigoros Untersuchungen ein. Erst eine Endokrinologin erkennt die Ernsthaftigkeit der Lage – doch es ist fast zu spät …
Regisseur Hans Steinbichler verfilmt das Buch „Eine unerhörte Frau. Nicht gehört – fast zerstört“ von Angelika Nachtmann. Ihre Geschichte basiert auf wahren Begebenheiten und erzählt ihren Kampf um Gerechtigkeit und das Leben ihrer todkranken Tochter. Authentisch das Spiel von Rosalie Thomass, die der Rolle der Mutter ein unermüdliches Durchhaltevermögen einhaucht. Selten spiegelt sich die interdisziplinäre Ausrichtung der eMERgency-Filmreihe so deutlich wie in diesem Film. Nicht nur die medizinrechtlichen Implikationen, hier insbesondere der Diagnosefehler, werden Anlass zur Diskussion bieten, sondern auch der fehlende soziale und emotionale Rückhalt, den Mutter und Tochter ertragen.
Angelika Nachtmann wird im Kino über ihre Erfahrungen, die sie mit ihrer an einem Hirntumor erkrankten Tochter machte, mit dem Publikum ins Gespräch kommen. Außerdem wird Dr. Sebastian Vogel im Kinosaal Rede und Antwort stehen. Er ist Fachanwalt für Strafrecht mit dem Schwerpunkt Arzt- und Medizinstrafrecht. Insbesondere bei der Verteidigung gegen strafrechtliche Behandlungs-, Aufklärungs-, Diagnose- und Befunderhebungsfehlervorwürfe ist die Kanzlei mit ihm führend.
Kontakt:
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Medizinische Fakultät
Institut für Geschichte und Ethik der Medizin
Magdeburger Str. 8
06112 Halle (Saale)
Tel.:
+49 (0)345 557-35 50
Fax: +49 (0)345 557-35 57
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