Deutsches Referenzzentrum für Ethik in den Biowissenschaften (DRZE)

Titel: Tiefe Einblicke in den Code des Lebens. Neue Anwendungen der DNA-Analyse

Beginn: 24.11.2020, 10:15 -11:30 Uhr

Veranstaltungsort:


Weitere Informationen:
https://www.ta-swiss.ch/dna-analyse

Kurzbeschreibung: Die eigene DNA untersuchen zu lassen, wird immer einfacher und günstiger. Firmen bieten über das Internet sogenannte Lifestyle Gentests an; damit lassen sich etwa Nachforschungen zur eigenen Herkunft anstellen oder personalisierte Trainings- oder Diätpläne erstellen. Aus DNA-Daten können zudem Aussagen über äusserliche Merkmale wie Augen- und Haarfarbe hergeleitet werden. Diese Methode, das sogenannte DNA Phenotyping, vermag Hinweise zu liefern bei der polizeilichen Ermittlungsarbeit.TA-SWISS hat in einer interdisziplinären Studie die technischen, rechtlichen und gesellschaftlichen Fragen untersucht, die sich aus den neuen Analysemöglichkeiten ergeben.

Die TA-SWISS-Studie zeigt auf, dass die Grenze zwischen Lifestyle- und medizinischen Gentests fliessend ist. Auch von Lifestyle-Gentests lassen sich, beispielsweise durch eine erneute Analyse der Daten, medizinische Aussagen ableiten. Die rechtliche Lage muss also so ausgestaltet werden, dass die persönlichen Daten ausreichend geschützt sind, die getesteten Personen aber die für sie relevanten Informationen erhalten.

Bei den forensischen Anwendungen steht die Suche nach mutmasslichen Straftätern im Fokus. Dabei kann das DNA-Phenotyping ein nützliches Werkzeug bei der Ermittlung sein – allerdings ist es nicht möglich, anhand der DNA-Analyse ein Phantombild zu erstellen. Der Gesetzgeber muss abwägen zwischen dem Schutz der Persönlichkeitsrechte und dem Nutzen bei der Aufklärung von schweren Kriminalfällen.

Sowohl im Bereich der Lifestyle-Gentests als auch beim DNA-Phenotyping stehen Anpassungen bei der Regulierung an: Einerseits wird 2021 die überarbeitete Version des Gesetzes über genetische Untersuchungen beim Menschen in Kraft treten, andererseits wird das DNA-Profil-Gesetz revidiert – es soll in Zukunft auch in der Schweiz das DNA-Phenotyping ermöglichen.

Die Ergebnisse und Empfehlungen der TA-Studie werden anlässlich einer Medienkonferenz am Dienstag, 24. November 2020, präsentiert.

Ablauf und Teilnehmende

Begrüssung
Dr. Elisabeth Ehrensperger, Geschäftsführerin TA-SWISS

Einführung
Prof. Dr. Reinhard Riedl, Präsident der Begleitgruppe, Mitglied des Leitungsausschusses von TA-SWISS, Berner Fachhochschule

Studienergebnisse
Alexander Lang, Projektteam, Institut für Höhere Studien IHS, Wien

Einschätzungen aus der Begleitgruppe Prof. Dr. Markus Zimmermann, Begleitgruppe, Departement für Moraltheologie und Ethik, Universität Freiburg

Weitere Teilnehmende

Prof. Dr. Malte-C. Gruber, Projektteam, Universität Luzern

Dr. Brigitte Gschmeidler,
Projektteam, Open Science, Wien

Simone Schumann,
Projektteam, Open Science, Wien

Dr. Nadine Keller,
Begleitgruppe, Bundesamt für Gesundheit BAG (Nicht anwesend, steht für Interviews zur Verfügung)


Zeitplan

10.15 – 10.30 Uhr: Begrüssung, Einführung und Vorstellen der Teilnehmenden
10.30 – 11.00 Uhr: Präsentation der Studie durch das Projektteam
11.00 – 11.15 Uhr: Einschätzungen aus der Begleitgruppe
11.15 – 11.30 Uhr: Fragerunde mit den Anwesenden

Kontakt: Adrian Rüegsegger
adrian.rueegsegger@ta-swiss.ch
https://www.ta-swiss.ch/

Schlagworte: Genetische Tests/Beratung, Genforschung/-technik

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