Deutsches Referenzzentrum für Ethik in den Biowissenschaften (DRZE)

Titel: Lund Family Ethics Conference 2023

Termin: 4.5.2023, 10:00 Uhr, bis 5.5.2023, 17:00 Uhr

Veranstaltungsort:
Unit of Medical Ethics,
Lund University
Lund, Sweden

Weitere Informationen:
https://philevents.org/event/show/109961

Kurzbeschreibung: Die Forscher des Projekts werden die ethischen Fragen untersuchen, die sich aus der Möglichkeit ergeben, Zugang zum reproduktiven Potenzial der eigenen Familienmitglieder zu erhalten, insbesondere im Hinblick auf Entscheidungen, die zur Geburt von Kindern führen können. Relevante Fortpflanzungswege umfassen die Mutter-zu-Tochter-Gebärmuttertransplantation, Leihmutterschaft für erwachsene Kinder, das Teilen von Eizellen zwischen Schwestern und die Befruchtung mit Gameten eines verstorbenen Familienmitglieds (z. B. Ehepartner oder Kind).

Die ethischen Fragen der innerfamiliären Fortpflanzung wurden hauptsächlich in verschiedenen spezifischen Kontexten untersucht (z. B. elterliche Verantwortung, Grenzen der Ehe, altruistische Leihmutterschaft, Maßnahmen zur Erhaltung der Fruchtbarkeit). Dies hat dazu geführt, dass die ethische Friktion zwischen den reproduktiven Interessen innerhalb der Familie einerseits und der körperlichen Unversehrtheit und dem Recht auf Einwilligung andererseits übersehen wurde. Alle Fälle, in denen man Zugang zum Fortpflanzungspotential eines Familienmitglieds beantragt oder erlangt hat, haben etwas gemeinsam: die feinen Grenzen zwischen den Individuen innerhalb der Familie. Es sind diese Grenzen, die das Projektteam untersuchen wird, ebenso wie die Rolle der konzeptionellen Einheit, die die Familie bei der Entscheidungsfindung über und dem Zugang zu den Fortpflanzungsmöglichkeiten des anderen ist.

Die Forschungsgruppe wird daher analysieren:

Familieninteressen, Rechte und Pflichten bei der Reproduktion – und die Wechselwirkung zwischen diesen;
ethische Gründe für die Sammlung oder Verwendung von Reproduktionsmaterial von Familienmitgliedern, die nicht in der Lage sind, eine Einverständniserklärung abzugeben;
das normative Zusammenspiel zwischen dem, was als natürlich oder wünschenswert angesehen wird, und wie sich dies auf den Zugang zur innerfamiliären Reproduktion auswirkt.
Die Ergebnisse sollen zu einem tieferen Verständnis der ethischen Komplexität beitragen, die moderne Reproduktionstechnologie mit sich bringt, sowie zu einer ethischen Analyse von Spannungen, die der Zugang zum reproduktiven Potenzial von Familienmitgliedern z. die körperliche Unversehrtheit von Personen oder das Recht auf Einwilligung und wie (oder ob) diese gelöst werden können oder sollten.

Kontakt: Daniela Cutas
daniela.cutas@med.lu.se
https://maw.wallenberg.org/att-reproducera-familjen

Schlagworte: Forschungsethik, Fortpflanzungsmedizin, Gesundheitswesen, Humangenetik, In-vitro-Fertilisation, Lebensbeginn, Medizinische Ethik

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